Chronik

Entnommen aus:
Rückblick 1920 – 1995
75 Jahre Reit- und Fahrverein «von Driesen» Asperden-Kessel
Autor: Gerd Yzermann

Copyright: RuFV von Driesen Asperden-Kessel

Erstellt anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Reit- und Fahrverein 'von Driesen' Asperden-Kessel, 1995

Nur wenige Tiere, außer dem Hund, sind dem Menschen so nahe wie das Pferd. Geboren zu leichfüßiger Bewegung fügte es sich an das Riemen- und Kettenwerk, das man an schwere Last band. Es trug den Menschen in die Schlachten, zog Kanonen und Streitwagen, es zog seinen Pflug und seine Lastkarren, seine Reisewagen, Postkutschen und Prunkkarossen. Die technische Entwicklung hat das Pferd vom „Kriegsruhm“ erlöst. Den Pferden werden künftig endgültig nur noch bessere, friedliche Aufgaben bleiben. Was die Natur ihm an Kraft und Freiheit der Bewegung gab, gewinnt es zurück mit den Reitern auf den Reitplätzen und Rennbahnen im Wettkampf um Fehlerlosigkeit und Sekundenbruchteile.

In zahllosen Reiterspielen und Wanderritten ist es Spielgefährte und Kamerad des Menschen geworden. Die Entwicklung des Reitsports ist eine ganz andere als bei den meisten anderen Sportdisziplinen und Sportarten. Die ursprünglich enge Verbindung der reiterlichen Ausbildung und reiterlichen Betätigung führte in den Anfängen zu einer Militärdisziplin. Je mehr aber die Reiterei den Charakter des Militärsports verlor, desto mehr traten Forderungen des eigentlichen Sports auch an den Reitsport heran. Die Aufnahme des Reitsports in das olympische Programm im Jahre 1912 leitete die Versportlichung oder auch Entmilitarisierung ein. Durch die nach dem 1.Weltkrieg von Dr. Gustav Rau geschaffene und verbandsmäßig zusammengefasste ländliche Reiterei wurde eine aktive Breitenbildung geschaffen, die bei ihrer gesunden Grundlage zu einem natürlichen Heranwachsen von reiterlichem Können führte.

In dieser Zeit, es war am 21. November des Jahres 1920, kamen in der Gaststätte Coenen – Schwan – in Asperden etwa 40 Männer aus der damaligen Bürgermeisterei Asperden-Kessel zur Gründung eines Reitervereins zusammen. Initiator hierfür war Maximilian Freiherr von Loe. Ihm assistierte bei der Gründerversammlung der Vorsitzende des Reitervereins „Blücher“ Pfalzdorf, der Bauer und Gastwirt des „Pfälzerhauses“ Hannes Puff. Sie nannten den Verein Reiter- und Pferdezuchtverein „von Driesen“ Asperden-Kessel. Sie gaben ihm also eine Doppelaufgabe. Einmal Reiterverein und zugleich Pferdezuchtverein. Sie gaben ihm zwei Ortsnamen. Wie kamen sie dazu? Es heißt in dem ersten Statut: Jeder unbescholtene Pferdebesitzer und dessen Söhne, die in der Bürgermeisterei Asperden und der Gemeinde Kessel wohnen, können Mitglied des Vereins werden, sobald sie das 19. Lebensjahr vollendet haben. Die Bürgermeisterei Asperden setzte sich im Jahre 1920 zusammen aus den Gemeinden Asperden, Hassum, Hommersum und Hülm. Der Bürgermeisterei Asperden war in der Personalunion der damals selbständige Gemeinde Kessel angeschlossen.

Wie kamen die Gründer zu der Bezeichnung „von Driesen“?

Der hiesige Raum war prozentual weit mehr als heute landwirtschaftlich strukturiert. Die Leute hatten tagtäglich mit Pferden umzugehen. Es war selbstverständlich, dass es der Wunsch der jungen Leute war, wenn sie zur Reichswehr eingezogen wurden, bei der Kavallerie und berittenen Artillerie ihren Dienst abzuleisten. Die meisten Mitglieder des eben ins Leben gerufenen Reiter- und Pferdezuchtvereins hatten beim Reiterregiment „von Driesen“ gedient. So kam es, dass unserem Verein der Name des Münsteraner Generals „von Driesen“ gegeben wurde. Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus: Maximilian Freiherr von Loe, Haus Terporten, Hassum – 21 Jahre jung – als Vorsitzender. Hermann Langenberg, Asperden wurde Geschäftsführer, Laurenz Yzermann, Kessel, verwaltete die Finanzen. Reitschüler der ersten Jahre waren: Everhard van den Hövel – Asperheide mit seiner Rappstute „Heiderose“. Jakob Kunz – Asperheide, Otto Derksen – Neu- Slavanien, Jan Peters vom „Huck“ in Hülm, Josef und Theo Peters – beide vom Rayershof, Wilhelm Verhaag – Neuer Winkel in Hülm. Ihr Reitlehrer war Karl Derksen – Neu-Slavanien.

In der Kesseler Abteilung ritten unter Jakob Ehren, der bei den Krefelder Husaren gedient hatte: Gerd Kuypers, Johann Bergmann, Fritz Spronk, Heinrich Gossens, Hermann Franken vom Knollenhof in Hassum. Stellvertretende Reitlehrer waren: Gerhard Peters aus Hülm, Viktor Peeters aus Hommersum. Unterrichtet wurde nach HDV Heeres Dienst Vorschrift. Entsprechend war damals auch der Ton der Reitlehrer. Es gab jährlich ein „Großes“ Rennen mit Halbblutrennen, Vollblutrennen, Trabreiten (meist mit schweren Pferden), Trabfahren (früher Sulkys nicht unbedingt verlangt). Dazwischen einige Dressur- und Springprüfungen. Nach heutigen Leistungen kann man sagen, bis zur Leistungsklasse A.

Mit dem Renntag verbunden war fast immer ein Reiterball in einem Zelt. Das erste Rennen fand im Gründungsjahr in Asperden auf den Weiden vom Knobbenhof, dem heutigen Flugplatzgelände, statt. Es war gleich ein gutbesetzter und interessanter Renntag. Die Rennplätze wechselten zum Krottshof in Hassum, zum Robbenhof in Hülm. Das letzte Rennen fand am Sonntag, vor Beginn des zweiten Weltkrieges auf dem Mönikhof in Hassum statt.

Damals konnte man mit 35 Pferden und Reitern für das Publikum einen interessanten Renn- und Reiternachmittag gestalten. Großen Wert legte man in den ersten Jahren schon auf die Pflege der Kameradschaft. Wenigstens zweimal im Jahr gab es Reiterbälle. Seit Vereinsgründung beteiligten sich die Driesenreiter fast ausnahmslos an dem traditionellen Stephanusritt mit der Pferdesegnung in Kessel.

Im Raume Asperden-Kessel wird die Pferdezucht seit vielen Jahren, besonders mit Kaltblutpferden bis in die 50er Jahre, sehr erfolgreich betrieben. So war es eine Selbstverständlichkeit, dass der Verein jährlich auch eine Pferde- und Fohlenschau ausrichtete. Unsere Standarte führt der Verein schon seit dem Jahre 1922. Die Standarte wurde von den Damen des Vereins gestiftet. Sie konnte durch die Wirren des Krieges gerettet werden. In der Zeit des Nationalsozialismus, insbesondere nach 1933, erlahmte die Ausbildung der Reiter im Verein. Standartenführer Werner aus Geldern übernahm die Aufsicht über die Reitervereine und warb stark für den SA-Reitersturm. Auch im 2. Weltkrieg gedachte der Verein seiner Mitglieder an den Fronten. Wie aus dem vorhandenen Kassenbuch ersichtlich, gingen oft und regelmäßig Päckchen und gute Wünsche an unsere Mitglieder. Bei den Vorsitzenden gab es in den Jahren 1920 bis 1932 mehrfach Wechsel. Von Loe gab an Theodor Aymanns, Haus Driesberg in Kessel, dieser an Josef Peters in Hommersum und 1932 wurde Josef Verhaag, Großer Winkel in Hülm, mit der Leitung beauftragt. Er schuf eine Voltigierabteilung, die nicht lange bestand (1933 – 1937). Im Jahre 1946 lud Josef Verhaag zu einer außerordentlichen Versammlung in den Saal Franken in Asperden ein. Tagesordnung: Wahlen und Inbetriebnahme des Vereinsgeschehens. Starker Besuch, die Versammelten zeigten großes Interesse. Josef Verhaag bat von seiner Wiederwahl aus gesundheitlichen Gründen Abstand zu nehmen. Er starb 1949. Vorsitzender nach dem 2. Weltkrieg wurde Theodor Peters, Rayershof in Hülm, Stellvertreter Paul Geuyen, Hassum, bereits nach kurzer Zeit Heinrich Bauer, Butzenhof in Hassum. Die Geschäftsführung übernahm wieder Gerd Yzermann. Damit war der Club der Pferdefreunde Asperden-Kessel, so mussten wir uns auf Anordnung der Besatzungsmacht nennen, der erste Verein im Kreis Kleve, der wieder ins Leben gerufen wurde.

Aus dem Nichts musste wieder angefangen werden. Die Pferde, die zum Reiten benutzt wurden, stammten meist aus amtlichen Zuteilungen, da unser Einzugsgebiet am Ende des Weltkrieges zwangsgeräumt wurde. Die jugendlichen Reiter waren ohne Kenntnisse der Grundbegriffe. Welcher Reiter hatte damals schon einen Reitanzug. Gesprungen wurde über selbst zusammengeschlagene Hindernisse. Vorsitzender Peters und Geschäftsführer Yzermann besuchten Ostern 1947 das erste Rennen nach dem Kriege in Sonsbeck. Sie bekamen Geschmack daran. Peters zum Geschäftsführer: Und wann sind wir dran? Der Geschäftsführer: Pfingstmontag. Händedruck. Auch der Vorstand zu Hause war vollauf begeistert. So fand denn auch am Pfingstmontag, dem 26. Mai 1947, unsere erste Rennveranstaltung nach dem 2. Weltkrieg auf den Weiden des Mosterhofes (Sanders) in Hassum statt. Acht gutbesetzte Rennen wurden gestartet. Darunter als Schlager ein mit sieben Damen besetztes Vollblut-Trabreiten. Am Start: Hermensgild von Loe, Fine Gossens (Bücken), Helma Emmers (Hünnekes), Ottilie van Haaren, Franziska Peters, Grete Schabrucker. Wer nicht dabei war, wird es nicht für wahr halten. Etwa 10.000 Besucher hatte dieses Rennen. Die Besucher kamen mit vollgummibereiften Fahrrädern, mit mehreren hundert Kutschen, die meisten aber zu Fuß. Die Weiden waren überfüllt. Es war schwierig, die Bahn freizuhalten. Die Leitungen der Lautsprecheranlage, die mit Speck bezahlt werden mussten, waren immer wieder durch die Menschenmassen gerissen. Kassiert wurde schließlich ohne Karten, da diese längst ausgegangen waren. Siegerschleifen waren noch nicht erhältlich. Sie waren aus Ripsband, von der Frau des Geschäftsführers mit der Hand genäht. Sieger im Vereinsrennen: Robert Emmers vor Ernst Beaupoil, Ewald Emmers und Ernst Stiehl. Der Erfolg gab Aufwind für die nächsten Rennen, die dann wieder jährlich, zunächst auf den Weiden am Guthaus Hülm (Kaspers), stattfanden. Der Besuch war enorm gut. Danach wieder länger als 20 Jahre am Robenhof in Hülm. Und danach, ab 1977, in Asperden am Speckshof. Am 10. Juni 1979 fand auf dem Flugplatzgelände in Asperden ein wohlgelungenes internationales Fahrturnier für Ponyfahrer statt. Initiator war Peter Janssen.

Von der zu Anfang der 50er Jahre nur kurz bestandenen Pferdesport-Gemeinschaft Goch-Asperden wurde am 20. Juni 1954 das Kreisturnier 1954 bei hochsommerlichen Temperaturen ausgerichtet. Die Jugendmannschaft „von Driesen“ Asperden-Kessel wurde Kreissieger vor Louisendorf, Kalkar, Uedem und Goch. Bester Einzelreiter und damit Kreismeister der Junioren wurde Gerd Yzermann jr. mit Schwan.

Bei den Senioren siegte „Seydlitz“ Kalkar vor „Lohengrin“ Hau, „von Driesen“ Asperden-Kessel, Goch und „Blücher“ Pfalzdorf. Bester Einzelreiter und Kreismeister war Karl Rottmann, Kalkar mit Kaspar. Erwähnt sei auch der Sieg im A-Jagdspringen von Hans Junk, unserem langjährigen und geschätzten Parcourschef auf Jagdkönig. In der Dressurprüfung Klasse A wurde Walter Ophey Dritter mit Roland. In den 60er Jahren schien die neue Zeitgeschichte mit der überrollenden Industrialisierung und Technisierung die „stolze Pferdezeit“ abzulösen. Bei aller Sorge um diese Entwicklung, insbesondere im Hinblick um die Pferdezucht, durften wir mit Freude feststellen, dass durch die glückliche Entwicklung des Turniersorts, des Rennwesens und der gesamten Reiterei erreicht wurde, dass das „Pferd bleibt“. Karola und Peter Janssen konnten mehrfach Landes- und Kreismeister im Einspännerfahren werden. Viel Interesse und große Beteiligung fanden in 50er und 60er Jahren die Fuchsjagden oder besser gesagt, das Fuchsschwanzgreifen. Sie gab es jährlich, bis die Versicherungen die Haftungen bei Unfällen ablehnten. Dafür gab es bis jetzt die jährlichen Ausritte.

Ab den ersten Jahren 1050 kamen unsere Springreiter in Hochform.

In den Jahren 1957, 1967, 1969, 1970, 1972, 1973, 1974 gewannen unsere Senioren die Kreisstandarte. Bester Vielseitigkeitsreiter und Gewinner des Ehrenpreises des Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten war 1973 Leo Ophey, 1967 und 1974 Karl Müskens. Seit dem Jahre 1957 wurde 15 Jahre lang im Reitzentrum Heidhausen das Jugend-Turnier „Niederrhein“ geritten. Eine stets sehr gut bei der Jugend ankommende Reitveranstaltung. Im Jahre 1967 wurden die jungen Driesenreiter Sieger im Mannschaftsspringen. Beim Kreisturnier 1962 war Peter Kuypers mit Kokarde kreisbester jugendlicher Vielseitigkeitsreiter. Beim Kreisturnier 1964 und 1965 in Moyland siegte unsere Jugendmannschaft. Auf der Mitgliederversammlung des Landesverbandes im Jahre 1968 wurde unserem Geschäftsführer die „große Plakette“ des Verbandes der Reit- und Fahrvereine Rheinland verliehen. Im Jahre 1969 wurden erstmals Kreismeisterschaften im Dressur- und Springreiten ausgerichtet. Erster Kreismeister im Springreiten wurde Leo Ophey. Beide Standarten und auch das Mannschaftsspringen gewann im Jahre 1970 Asperden-Kessel. Wahrlich ein schönes Geschenk unserer Reiter zum 50-jährigen Jubiläum. Ursula Cohausz war beste Jugendreiterin des Kreises. Beim Landesturnier in Dülken im Jahre 1970 war Wilhelm Paal zweimal an
2. Stelle in Reiterprüfungen platziert.

Die Kreisjugendstandarte wurde in den 70-er Jahren dreimal gewonnen, und zwar 1970, 1971 und 1973.

In Kessel wurde im Jahre 1967 am „Tage des Pferdes“ in den Berken eine neue Reitanlage in Betrieb genommen. Höhepunkt war an diesem Tage eine Doppelquadrille exakt geritten und eingeübt von Leo Ophey. Unser Vorsitzender Theo Peters hatte seit dem Jahre 1946 aus dem Nichts in unserer kriegszerstörten Heimat mit Freunden und reitwilliger Jugend den Verein wieder aufgebaut. Mitten in dieser wohlgelungenen Zeit aktiver Rennen und begonnener Dressur- und Springausbildung kam sein plötzlicher Tod. Er verunglückte bei der Heimfahrt von der Krefelder Versteigerung zwischen Aldekerk und Nieukerk mit seiner Tochter Christina tödlich. Nach Beendigung des Krieges kam die Familie von Gustedt als Flüchtlingsfamilie nach Asperden ins alte Bonnekamp-Haus. Sie waren echte Pferdefreunde. Er war Vollblutrennreiter und seine Frau und Tochter waren Springreiterinnen. Er hatte schnell Kontakt beim Direktorium für Vollblutrennen. Er wurde Geschäftsführer des Rennvereins Neuss. Die Familie war bei uns Mitglied. Frau und Tochter starteten mehrmals im Jagdspringen zwischen den Rennen in der Hülmer Heide. Er organisierte für den 18. September 1949 ein Rennen für niederrheinische Landwirte auf der Rennbahn in Krefeld.

Es starteten 16 Reiter und Reiterinnen. Von uns Willi Verhaag und Theo Beaupoil. Sieger wurde Gerd Scholten mit dem sieggewohnten Rheinfürst. Als Nachfolger von Theo Peters erhielten die Vereinsmitglieder mit Johann Ophey einen Pferdefreund und Pferdekenner, einem pflichtbewussten Vorsitzenden. Er forcierte die Ausbildung und Schulung der Reiter. In seinen beiden Söhnen und dessen Freunden hatte er reitbegeisterte Jugendliche. Diese von ihm geforderte Schulung wirkte sich durch immer größer werdende Erfolge bei den niederrheinischen Turnieren aus. Im Jahre 1968 wurde eine neue Satzung beschlossen. Nach der Mustersatzung des Landesverbandes hieß unser Verein nunmehr: Reit- und Fahrverein „von Driesen“ Asperden-Kessel. Die neue Satzung war insbesondere notwendig, um ins Vereinsregister eingetragen werden zu können. Im Jahre 1973 bat Johann Ophey aus Gesundheitsgründen von der Wiederwahl abzusehen. Sein Nachfolger wurde Hans-Friedrich Paal.

Unsere Ponymannschaften lagen 1978, 1979 und 1980 an der Spitze und zählten zu den besten im Kreisverband Kleve. Das Silberjubiläum des Vereins konnte wegen noch vielfacher Zerstörungen durch den Krieg nicht festlich begangen werden. Aber die 50-Jahrfeier des Vereins fand mit den Standartenabordnungen der Vereine des Kreisverbandes im Zelt in Hassum statt. Die Festrede hielt der Ehrenpräsident Maximilian Freiherr von Loe. In unserem Verein ist es auch schon fast Tradition geworden, dass um die Zeit „Dreikönige“ im Rahmen eines sogenannten „Dreikönigs-Balls“ die erfolgreichsten Reiterinnen und Reiter des eben zu Ende gegangenen Jahres mit schönen Wanderpokalen und Wanderpreisen geehrt werden. Seit 1956. Im Jahre 1978 wurde unsere Satzung ergänzt, um die Gemeinnützigkeit anerkannt zu bekommen.

Mit dem Zuchtziel, ein Reitpferd zu züchten haben unsere Züchter große Forschritte erzielt. Im Jahre 1980 erhielt Leo Ophey, da er mit der Stute Rosante zum 5. Mal die Siegerstute bzw. den Siegerhengst stellte, die Ehrennadel des Rheinischen Pferdestammbuches in Gold mit 4 Edelsteinen, die Goldene Medaille der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und die Medaille des Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Kreismeister 1980 wurden Birgit von Loe mit Paola im Stilspringen und Norbert Dormann mit dem Pony Gandhi. Bei Bilderbuchwetter hatte der Verein 1981 und 1982 hervorragende Turniere an der Hommersumer Straße am Hof Lange. Beim Kreisturnier 1982 gewann unsere Jugend die Kreisjugendstandarte. Auch holte unsere Vertretung den Sieg im Reiterwettbewerb (Mannschaftssieg). Das Landesturnier 1983 wurde in Kevelaer vom Verein Pferdefreunde ausgerichtet. Bei dem Zweispänner-Pony-Dressurfahren wurde Karola Janssen mit Granby Jack / Nancy Landesmeister. Peter Janssen wurde 1983 mit Granby Jack Kreismeister. Unsere Jugend gewann beim Kreisturnier in Heidhausen die Jugendstandarte – Peter Ophey (Abendglocke), Renate Ophey (Rumian), Dagmar Jansen (Susi) – das Mannschaftsspringen – Ellen Klüsener (Seigneur), Gudrun Losch (Garry), Klaus-Dieter Nolden (Canberra), Bernd Emmers (Worker) gewannen die Senioren. Auch die Jugend gewann das Mannschaftsspringen – Heinz Ophey (Viola), Ingo Alexander (Ronni), Thomas Müskens (Nabob).

Das gravierende Ereignis für die Pferdezüchter war im Jahre 1983 der plötzliche Ausfall des Ausnahmehengstes Romadour 2. Beim Kreisturnier 1984 in Kranenburg gewann Asperden-Kessel die Jugendstandarte – Birgit on Loe (Imola), Peter Ophey (Abendglocke), Dietmar Klüsener (Seigneur). In der Einzelwertung siegte Peter Ophey mit Abendglocke. Bernd Emmers wurde mit Worker Kreismeister vor Anthony Harris. Im Jahre 1984 fuhren Karola und Peter Janssen mit ihren Fahrpferden erfolgreich quer durch Deutschland.

Zum 1. Mal fanden 1984 unser Herbstturnier und auch die folgenden Turniere auf dem Gelände in Asperden an der Maasstraße statt. Es kostete viel Arbeit hier eine tadellose Turnieranlage zu erstellen, wo weder Strom noch Wasser und keine Toiletten vorhanden waren. Dank des Einsatzes und der tatkräftigen Mitarbeit vieler Mitglieder gelang schon das erste Turnier vollauf. Die Lage des Platzes und die Anlage fanden bei Reitern und Besuchern Anerkennung. Unsere Anträge, aus eigenem Brunnen Wasser zu fördern und eine dringend notwendige Toilettenanlage zu schaffen, wurden zunächst von der Stadt Goch abgelehnt. Strom mussten wir mit eigenem Geld durch einen Direktanschluss an die auf der Maasstraße vorbeiführende Starkstromleitung schaffen. Ebenfalls stellten wir den Wasseranschluss an die Gocher Leitung her. Nach weiteren großen Schwierigkeiten mit dem Wasserwirtschaftsamt schufen wir einen dichten Keller für Abwässer.

Trotz nächtlichen Gewitters konnte unsere große Herbstveranstaltung bei genügender Beteiligung auf gut aufgetrockneten Boden problemlos ausgerichtet werden. Mehr als treu sind unsere Sponsoren und Gönner geblieben. Nicht ohne Einfluss waren aber hierbei einige Mitglieder, die sich bei diesem so entscheidenden Faktor besonders intensiv betätigt haben. So wurde das Turnier auch wieder ein finanzieller Erfolg, den der Verein im Hinblick auf die hohen Ausgaben für die Gestaltung des neuen Turniergeländes dringend benötigte. Beim Kreisturnier 1985 in Kranenburg musste unsere Jugendvertretung nach dreimaligem Sieg in Folge die Kreisjugendstandarte dem Reiterverein „von Lützow“-Emmerich überlassen. Ein immerhin noch lobenswerter 2. Platz gehörte den Driesenreitern Peter Ophey, Johannes Ophey und Dagmar Jansen. Bester jugendlicher Vielseitigkeitsreiter wurde wiederum Peter Ophey mit Abendglocke. In der Materialprüfung für Reitpferde gab es einen dreifachen Triumph für die Züchter von Asperden-Kessel. Ravissa siegt vor Felini und Flauser. Aachen war auch im Jahre 1986 ein Mekka der Pferdezucht. Während der Weltmeisterschaft der Springreiter fand die größte Zuchtstutenschau Deutschlands, das Zuchtstuten Championat, statt. Ein Schaufenster der deutschen Zuchten fürs In- und Ausland. Gerne registrieren wir einen erneuten großen Erfolg des Züchters Leo Ophey, der mit 3 Töchtern der Stute Fanfare von Romadour 2 die Reserve-Championats-Familie stellte. Bei den Hallenkreismeisterschaften erreichten Thomas Müskens mit Elianus den Meister- und Birgit von Loe mit Romanow den Vizemeistertitel. Bei den Senioren stand Klaus-Dieter Nolden im Springen mit Ga Rex auf dem Treppchen auf Rang drei.

Beim Kreisturnier gelang Peter Ophey mit Abendglocke der dritte Sieg in Folge in der Vielseitigkeit. Unsere Ponyreiter gewannen den Kreisjugendwimpel. Mit Sorgen sahen die Verantwortlichen unseres Vereins dem Ablauf des großen öffentlichen Reit- und Springturniers entgegen. Nach wochenlanger Trockenheit kam am Freitag Abend der große Regen, der bis 2 Stunden vor Beginn unseres Turniers anhielt. Als um 13 Uhr das erste Springen angeläutet wurde, befand sich der Springplatz in tadelfreiem Zustand. Das Dressurviereck wurde auf den angrenzenden sandigen Acker verlegt. 90 % der 372 gemeldeten Pferde und Ponys wurden gestartet. Auch der Besuch war über Erwarten gut. Erstmals hatte der stellvertretende Geschäftsführer Ernst Lange das Hereinholen von Spenden mit seinen eifrigen Mannen übernommen. Das Ergebnis sprach für sich. Das Herbstturnier wurde wieder an der Maasstraße gestartet. Es erfreut sich einer anhaltenden Beliebtheit bei unseren Aktiven. Es geht locker und ohne Hektik zu. Karl-Josef Saat bietet eine gute Mittagsverpflegung in Form von wohlschmeckender Erbsensuppe aus dem Hause unseres Mitglieds Rouenhoff an und unsere Damen halten nachmittags Kaffee und Kuchen bereit. Nach dem Schlussaufmarsch mit der Sieger- und Platziertenehrung wird es noch mal gemütlich in dem neuen schmucken Reiterstübchen. Wir haben hier ein Zuhause. Gerne halten wir fest in dieser Chronik die großen pferdesportlichen Erfolge eines Mitgliedes, das seit Kindesbeinen zu uns gehört. Er ritt in seiner Jugend mit vielen Siegen und Platzierungen das Pony Floretta und später den Schimmel Hassan, bis Wilhelm Paal sich dem Traberrennsport zuwandte und im Jahre 1986 neben nationalen und internationalen Zuchtrennen als Krönung die höchste Trophäe eines Rennfahrers, das Deutsche Derby, gewann. Die Kreismeisterschaften 1987 wurden in Straelen durchgeführt. Wir erhielten durch unsere jungen Reiter drei Medaillen. Andreas Müskens wurde nach 2 Qualifikationen im entscheidenden Stechparcours mit dem Pony Niko Vizemeister und mit dem Großpferd Waldrebe Dritter. Im Ponydressurreiten wurde nach ebenfalls zwei Stechaufgaben Eva Nolden Drittplacierte.

Beim Kreisturnier in Schaephuysen gewann die Kombination Hau / Pfalzdorf die Jugendstandarte vor „von Driesen“. Es ritten in unserer Mannschaft Heinz Ophey mit Rumian – er war auch Kreisbester – Peter Ophey mit Rolinda und Georg Ophey mit Abedglocke. Den Kreisjugendwimpel holte wieder „von Driesen“ durch Angelika Ophey mit Viola, Christoph Martens mit Bianca und Peter Nolden mit Nicki. Zu unserem großen öffentlichen Turnier am letzten Augustwochenende wurden 347 Pferde und Ponys genannt. Gelungene Reitturniere sind miteintscheidend vom Wetter abhängig. Wir hatten das Glück, unser Turnier bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen ausrichten zu können. Viele Besucher kamen in die reizvolle Nierslandschaft, wo das Reitgelände zu einem schmucken Turnierplatz hergerichtet war. Die Reiter boten ohne Pause in 19 Prüfungen ohne Mammutbesetzung ein abwechslungsreiches Programm. Als Abschluß des ersten Tages wurde eine hervorragend besetzte Springpferdeprüfung L, hier erstmals mit Stechen, ausgeführt. Es war für Freunde des Springsports ein Genuß zu sehen, wie im Stechen die 14 Pferde von Könnern im Sattel den Parcours flüssig und harmonisch absolvierten. Hervorzuheben ist bei diesem Turnier auch die Bereitschaft vieler Damen und Herren, die zugeteilten Aufgaben mehr als gut gelöst zu haben. Nur mit Kameradschaft und Harmonie kann heutzutage ein Turnier solchen Ausmaßes nicht nur sportlich, sondern auch finanziell zu einem Erfolg verholfen werden. Erstmals gab es am dritten Adventssonntag in unserem überfüllten Reiterstübchen eine Nikolausfeier.

Das Jahr 1988 war für die Driesenreiter zwar kein Jahr spektakulärer Erfolge, wohl aber in Jahr der Bestätigung ihrer Stärke, ihres reiterlichen Könnens und intensiven Strebens nach Leistung und Leistungsverbesserung. Wo immer am Niederrhein von Turnieren die Rede ist, Driesenreiter sind dabei, nicht selten führend und immer beachtlich.

Nicht unterwähnt bleiben dürfen die großen Erfolge unserer Pferdezüchter. Die Kreissiegerstute Madleen von Mambo aus dem Gestüt Nolden wurde auch Rheinische Siegerstute. Rheinische Reservesiegerstute wurde Atschin von Attaché aus dem Gestüt Ophey. Bei der Hengstkörung in Aachen wurde der dreijährige Hengst aus der Ramona von Romadour 2 aus dem Gestüt Rudolf Lange 2. Reservesiegerhengst. Er kam ins Landgestüt. Hohe Platzierungen kann auch der Ponyzüchter Karl-Josef Saat auf regionalen Schauen aufweisen.

Ein reitsportlicher und finanzieller Erfolg war das zweitägige Turnier im August auf unserem Reitgelände. Erstmals gab es auf dem mit vielen schönen Blumen geschmückten Parcours bei herrlichem Herbstwetter ein M-Springen und auf zwei ebenfalls vorbildlich hergestellten Dressurplätzen erstmals eine M-Dressur. Möglich ist das nur durch die bereitwillige Mitarbeit und die Kameradschaft unter unseren Mitgliedern. Das sind die Stärken des Reit- und Fahrvereins „von Driesen“. Bei den gut ausgerichteten Kreismeisterschaften in Goch, gab es keine Titel wohl aber einige hohe Platzierungen. Das Kreisturnier in Kranenburg fand durch Dauerregen am ersten Tag unter fast chaotischen Verhältnissen statt. Dennoch sorgten unsere Springreiter für schöne Erfolge. Bei den Senioren gab es einen Mannschaftssieg durch Thomas Müskens auf Arabella, Heinz Ophey auf Griffon, Elke Emmers auf Worker und Peter Ophey auf Rolinda. Unsere zweite Mannschaft stand auf Rang drei. Auch die Ponymannschaft wurde im Springen Kreismeister mit Robert Kuypers auf Perle, Björn Coenen auf Nabob, Verena Hermens auf Najda und Annette Jansen auf Nicole. Kreismeister in der Einzelwertung der Vielseitigkeit wurde Thomas Geerling, der Zweitmitglied bei „von Driesen“ ist.

Im Jahr 1989 gestattet „von Driesen“ seinen Reitern, zu dem seit Jahren im Februar durchgeführten Hallenturnier mit Kranenburg, je einen Gastreiter einzuladen. Vor dem öffentlichen Herbstturnier war unser Springplatz an der Maasstraße mal wieder durch wochenlange Trockenheit hart geworden. Mit Beregnung des Platzes mit mehreren 100 Kubikmetern Wasser hatte Leo Ophey den Platz für Springen und Dressur in einen guten Zustand verbracht. Ein schönes mit Blumen geschmücktes Zelt war erstellt, das auf Dauer den Besuchern einen angenehmen Aufenthalt bieten wird mit einem guten Blick auf den Springplatz. Es spielte auch die Kapelle des Schützenvereins Kessel-Nergena, in den zwar kurzen Pausen mit unterhaltsamer Musik auf.

Beim Herbstturnier auf unserem Reitgelände wurden zum ersten Mal unsere Jüngsten in einer Führzügelklasse vorgestellt. Bei den Hallenkreismeisterschaften in Keppeln belegte Eva Nolden in der Juniorendressur den dritten Platz und Verena Hermsen stand mit Nadja im Ponyspringen auch auf Rang drei. Einen sensationellen Sieg errangen unsere Junioren beim Kreisturnier in Haldern. Mit einer großen Leistung gewannen sie die Kreisjugendstandarte vor den mit Heimvorteil hochfavorisierten Haldernern. In der Paradedisziplin unseres Vereins, im Mannschaftsspringen, zeigte unsere Vertretung wieder mal ihr Können und siegte. Nach vielen Jahren stellte „von Driesen“ beim Landesturnier in Emmerich wieder eine Mannschaft und zwar eine Pony-Schimmelreiter-Mannschaft. Nach anfänglich verständlicher Nervosität infolge Kommandos durch eine Ersatzkraft beim Dressurreiten, stand die Mannschaft auf Platz 8. Unsere jungen Reiter kämpften sich aber über den Geschicklichkeitsparcours und fehlerfreies Springen im Parcours auf einen noch beachtlichen 5. Platz. Damit durften sie zum großen Aufmarsch und zur Siegerehrung als Platzierte auf den Hauptplatz einreiten. Erwähnt sollen hier auch die Prämierungen werden, die unsere Züchter bei der Eliteschau in Aachen erreichten.

Auch darf nicht vergessen werden, dass bei der Versteigerung unser Mitglied Richard Kuypers den höchsten Auktionspreis für Reitfohlen erzielte. Das Hengstfohlen war ein großangelegter Boss-Sohn aus einer Romadour2- Mutter. Mit Unterstützung des heiteren sonnigen Wetters wurde 1990 unser großes, öffentliches Turnier zu einem Reiterfestival vor einer Besucherzahl, wie der Verein sie seit Jahren nicht mehr verzeichnen konnte. An beiden Tagen konnte das Turnier mit nicht überbesetzten 20 Prüfungen zügig ausgerichtet werden. Die schwerste Prüfung, ein M-Springen, gewann Bernd Emmers mit Worker. Bei den Kreismeisterschaften in Keppeln holte sich Thomas Müskens bei den Junioren mit dem 13-jährigen Trakehner Elianus im alles entscheidenden Stechen den Titel.

Trotz Erschwernisse durch Regen, kann das Kreisturnier in Elten als gelungen bezeichnet werden. Die Junioren erkämpften im Reiten um die Jugendstandarte den 2. Platz. Im Einspännerfahren siegte Karola Jansen sowohl im Dressur-, als auch im Hindernisfahren. Die Ponyreiter holten im Mannschaftsspringen Platz 2. Das Springen L gewann Bernd Emmers mit Worker. Auf überregionalen Turnieren erritten Patricia Hilberath und Eva Nolden in Dressurprüfungen der Klasse M schöne Erfolge. Bundesweit bekannt wurde das Gestüt Nolden durch die hohe Platzierung beim Bundeschampionat in Verden mit Genesis, die von Grosso Z aus einer Romadour 2 Mutter statt. Genesis wurde in Vechta von Eva Nolden vorgestellt. Wenn auch nicht zahlenmäßig, so aber durch Qualität glänzte Johannes Coenen durch die Zucht von Eileen von Ehrensold / Rubin, ein Aushängeschild für die rheinische Erfolgszucht. Auch durch Grave von Grosso Z, mit dem Sohn Björn erfolgreichster Reiter 1994 wurde.

Über mehrere Siege kann hier auch berichtet werden von Peter Janssen, die er bei Fahrturnieren in der Bundesrepublik mit Nachkommen von Nancy durch die beiden Stuten J Melodie und J Melissa verbuchen konnte. Auch im Jahre 1991 brillierten unsere Züchter europaweit. Die Seriensiegerin im Junioren-Dressurreiten, Sabine Rueben aus Heinzberg, ritt wiederum Alassio von April aus der Rotlicht zur Deutschen- und Europameisterschaft. Züchter von Alassio ist Peter Kuypers. Überragend war auch Alassio’s Sieg im Preis der Besten in Dortmund. Als weiteres Spitzenpferd sei auch genannt Baccarel aus dem Gestüt Nolden (Kreissieger, Sieger der Eliteschau in Aachen und dritter Platz beim Bundeschampionat in München). Baccarel wie auch der schicke Ponyhengst Vip aus der Zucht von Karl-Josef Saat und Alassio fanden hohe Wertschätzungen durch Bild auf der Titelseite von „Rheinland’s Reiter-Pferde“. Einen herausragenden Erfolg hatte das Gestüt Kuypers auch auf der Internationalen Landwirtschaftsausstellung in Brüssel mit Byzanz von Boss/Rotlicht durch einen 1 a-Preis. Die Kreismeisterschaften wurden wieder in Keppeln ausgetragen. Anja Kuypers wurde kreisbeste Ponyspringreiterin bei den Nachwuchsreitern. Robert Kuypers wurde Kreismeister der Pony-Springreiter. Im Springen mit Pferden wurde Andreas Müskens Titelträger mit Elianus vor Georg Ophey mit Rheinperle. Beim Kreisturnier in Haus konnte unsere Jugend wieder die Kreisjugendstandarte erkämpfen. In der siegenden Mannschaft ritten Andreas Müskens mit Elianus, Georg Ophey mit Rheinperle, Verena Hermens mit Sarabè und Robert Kuypers mit Schwarzfürst. Auch unsere Springmannschaft siegte mit Peter Ophey auf Rolinda, Ingo Alexander auf Wiebke, Georg Ophey auf Rheinperle und Andreas Müskens auf Interpret.

Zum Höhepunkt des Jahres wurde das zweitätige öffentliche Turnier auf unserer Anlage, die eine ungemein angenehme Atmosphäre auslöste. Zudem hatte man mit der Ausschreibung den Geschmack der Reiter getroffen. Schönes Wetter besorgte darüber hinaus eine große Zahl von Zuschauern. Auch das freundliche, von Maria Dormann hergerichtete Verpflegungszelt mit Blick auf den Springplatz, auf dem alle Siegerehrungen stattfanden, fand wieder viel Zuspruch.

Ebenso fand das einladend erstellte Dressurviereck Anerkennung. Sogar die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Nicole Uphoff besuchte uns und präsentierte ihren 4jährigen Hengst Avalon den Iucy in der Materialprüfung, in der Eva Nolden mit Baccarel das klar bessere Pferd ritt. Die seit Jahren von Hans Junk erstellten Parcours waren gefällig, einladend und nichts verschenkend. Das zeigte sich auch in den Springpferdeprüfungen, in denen außergewöhnlich gut veranlagte Springpferde rittig und in guter Manier über den Parcours geritten wurden. Sieger wurde der von Holger Hetzel meisterhaft gerittene Holsteiner Wallach Royal Touch. Das M/A-Springen gewann Bernd Dorenkamp mit Monsun als einziger fehlerfrei im Stechen.

Beim Nachwuchs-Meeting 1992 in Aachen siegte in der 1. Abteilung Baccarel unter Klaus Dieter Nolden und in der 2. Abteilung Baccarole, eine Vollschwester von Baccarel, unter Eva Nolden. Diese Siege trugen dazu bei, dass die Zuchtstätte Nolden zu recht als eine der führenden rheinischen Zuchtstätten gilt. Nicht unerwähnt bleiben soll das Reitzentrum Heidhausen. Im Jahre 1958 wurde es vom Kreisverband Kleve fertiggestellt. Nach der kommunalen Kreisreform sind nur noch die Vereine Asperden-Kessel, Kalkar und Pfalzdorf Eigentümer und Betreiber des Reithallenbetriebes. Das Reitzentrum sollte sein eine Pflegestätte für guten reiterlichen Geist, der sich ausprägt durch die charakterliche Haltung des Reiters, den Willen zur körperlichen Ertüchtigung und die Einsatzbereitschaft zu fairen reiterlichen Wettkämpfen. Diese Tugenden sind und bleiben die Grundbedingungen für eine erfolgreiche Reiterei auf allen Turnierplätzen. Heidhausen war eine erfolgreiche Ausbildungsstätte für Kreis Klever Reiterinnen und Reiter. Es ist landes- und bundesweit bekannt durch zwei Landesturniere und den Bundeswettkampf um die „Goldene Schärpe“.

Bei den Kreismeisterschaften in Keppeln holte Georg Ophey bei den Springreitern der Junioren den Titel.

Glanzvolle reiterliche Höhepunkte gab es beim Kreisturnier in Haldern. Unsere Reiter(innen) starteten mit mehrfachen hohen Placierungen. Hier einmal ohne Siege. Unser öffentliches Turnier am vorletzten Augustwochenende 1993 präsentierte spannenden Reitsport bei optimalen Starterfeldern. Die Springbahnen waren auf präpariertem Boden von Hans Jung angemessen hergerichtet. In ruhiger Lage auf dem Nachbarfeld war das Dressurviereck mit tadelfreien Vorbedingungen für die Teilnehmer an den Prüfungen angelegt. Für den vielbeachteten Blumenschmuck hatte unser Mitglied Karl Bückers gesorgt. In familiär ländlicher Atmosphäre erlebte eine seit Jahren nicht mehr erreichte Zuschauerzahl in Anwesenheit des Vizepräsidenten der deutschen Reiterlichen Vereinigung und Vorsitzenden des Landesverbandes Rheinland Geert Gockel, der das Reiterkreuz für den Ehrenrichter Yzermann mitbrachte, spannende Wettkämpfe. Leider endete das bis dahin schön verlaufene Turnier am Sonntagnachmittag mit Dauerregen. Bei den Kreismeisterschaften in Keppeln wurde Carolin Bückers mit Prisca in der kombinierten Dressurprüfung Kreismeisterin. Es gab wieder viele und hohe Placierungen der „Driesenreiter“.

Bei Kreisturnier in Kranenburg ritten unsere 5 Juniorenreiterinnen und –reiter mit deutlichem Punkteabstand an die Tete vor der Mannschaft von St. Georg Haldern. Die Jugendstandarte gewann Carolin Bückers, Yvonne de Winkel, Björn Coenen und Georg Ophey. Im Wettkampf um den Kreisjugendwimpel standen die Ponyreiter auf Platz drei.

Einen traumhaften Erfolg hatte unser Ponyzüchter Karl-Josef Saat in Aachen. Er präsentierte mit Chantrè den Rheinischen Siegerhengst und mit Night Mare die Rheinischen Elitesiegerstute.

Das Jahr 1994 brachte eine starke Verjüngung des Vorstandes, da Hans Friedrich Paal nach 21jähriger Tätigkeit bat, von einer Wiederwahl abzusehen. Es bestand immer ein harmonisches Verhältnis zum Vorstand und auch zu den Mitgliedern. Seine hervorstechenden Leistungen sind die Schaffung unseres Reitgeländes an der Maasstraße in Asperden, die Erstellung des Reiterstübchens und die Fertigstellung eines festen großen Verpflegungszeltes. Besorgt war er stets um die Ausbildung und Fortbildung unserer Reiterinnen und Reiter. Nur dadurch waren reiterliche Erfolge während seiner Führungszeit möglich. Paal hat sich um den Reit- und Fahrverein verdient gemacht. Seine Ernennung zum Ehrenpräsidenten hat er mehr als verdient. Der neue Vorstand wurde stark verjüngt. Die verdienten ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Leo Ophey, ein erfolgreicher Reiter in seiner aktiven Zeit und danach ein bundesweit bekannter Pferdezüchter, ausgezeichnet mit dem „Hans von Bemberg-Preis“. Seit den 70er Jahren werden in den ersten Monaten jeden Jahres die Freundschaftsturniere mit dem Reiterverein Kranenburg ausgetragen. Sie verliefen stets harmonisch und wurden von den beiderseitigen Reiterinnen und Reitern zahlreich angenommen.

Nach Wertungsprüfungen in Straelen, Hau und Kranenburg fand das Finale der Kreismeisterschaften in Goch statt. Es wurde zu einem totalen Triumph für die reitenden Damen im Kreisverband. Sie gewannen alle Meistertitel. Mit Carolin Bückers und ihrer Prisca stellte Asperden-Kessel die Kreismeisterin im Springen der Junioren.

Beim bestens ausgerichteten Kreisturnier hatte „von Driesen“ die besten Springmannschaften am Start. Sie gewannen mit Großpferden vor „Lohengrin“ Hau und unsere Ponyreiter belegten sogar die Plätze 1 und 2. Im Wettkampf um die Jugendstandarte mussten wir uns von der kombinierten Mannschaft Hau/Haldern knapp geschlagen geben.

Bei traumhaftem Wetter wurde unsere Großveranstaltung, die seit eh und je am 4. Augustwochenende ausgerichtet wird, wenn nicht das Landesturnier auf diesen Termin verlegt wird, ein voller Erfolg. Reiter und Besucher, die in Rekordzahl gekommen waren, waren begeistert. Die ganze Palette der durch die LPO angebotenen Möglichkeiten von der Führzügelklasse bis zum großen Preis im Springen wurden ausgeschöpft. Das Turnier war ein Großereignis. Auch Bürgermeister Vaegs war gekommen, um Wilhelm Paal zu seinem 2. Derbysieg zu gratulieren.

Auch unser Herbstturnier, das als vereinsinterne Veranstaltung ausgerichtet wird und einen festen Bestandteil des Jahresprogramms bildet, fand bei windigem Wetter einen guten Zuspruch. Unsere Reiterinnen und Reiter nehmen fast ausnahmslos an der traditionellen Pferdesegnung am 2. Weihnachtstag, dem Stephanustag, mit vielen auswärtigen auch nichtorganisierten Reiterinnen und Reitern teil. Wir können die feste Hoffnung haben, dass sich immer wieder passionierte Mitglieder und deren Damen bereit finden, intensiv mitzuarbeiten, damit unsere Jugend reiten kann, damit unsere Turniere und Reiterfeste noch schöner noch eindrucksvoller werden. Wir dürfen auch glauben, dass sich immer wieder Driesen Reiterinnen und Reiter finden, die aufsitzen und reiten werden. Mitglieder des Jubelvereins gehen klar, besonnen und unbeirrbar den Weg in die Zukunft. Es gilt, das nunmehr Erreichte zu bewahren, zu verbessern und darauf weiter zu bauen für die Zukunft des Reit- und Fahrvereins „von Driesen“ Asperden-Kessel! Wir stehen im Jahr 1995. Unser Reit- und Fahrverein „von Driesen“ Asperden-Kessel vollendet das 75. Jahr des Bestehens.

Der Chronist meint:

Wir können erhobenen Hauptes vor unsere Vereinsgründer treten. Maximilian Freiherr von Loe, Gut Terporten, war Initiator für die Gründung des damaligen Reiter- und Pferdezuchtvereins „von Driesen“, dessen Bezeichnung mit der Doppelfunktion Reiter- und Pferdezuchtverein auch jetzt noch zutreffend wäre. Freiherr von Loe wurde in der Gründungsversammlung einstimmig zum Vorsitzenden gewählt.

Neubau der Vereinsreithalle an der Maasstraße in Asperden: Herbst 2003 bis Frühjahr 2004.